Krankheitsbilder & Behandlungsschwerpunkte



In der Praxis wird grundsätzlich das gesamte Spektrum psychischer Erkrankungen im Erwachsenenalter behandelt. Wichtig ist uns eine genaue Abklärung der bestehenden Symptomatik, gefolgt von einer individuellen Therapieplanung mit klarer Zielsetzung. Neben einer verhaltenstherapeutisch orientierten Gesprächspsychotherapie ist hierbei ggfs. auch der Einsatz moderner Medikamente eine Option.


 

Angst und Depression (inkl. postpartale Depression und Altersdepression)

Depressionen sind geprägt von krankhaft traurigen Stimmungslagen mit Symptomen der inneren Leere, Lustlosigkeit und Antriebsarmut, oftmals begleitet von andauerndem Grübeln bis hin zur völligen Erschöpfung. Nicht selten sind Depressionen auch von Angstzuständen begleitet, welche in Form von Panikattacken oder gesteigerter Nervosität und Unruhe auftreten können. Angst und Nervosität kann bisweilen auch ganz im Vordergrund stehen. Bei Männern werden Depressionen oft erst spät oder gar nicht erkannt, hier dominieren nicht selten auch Gereiztheit oder psychosomatische Beschwerden (z.B. Herzrasen). Eine gute Diagnostik und individuelle Psychotherapie ist entscheidend für den Therapieerfolg. Der Einsatz moderner Medikamente kann, zumindest flankierend, eine Option sein.

Burnout-Symptomatik und Stressfolgeerkrankungen

Burnout ist oftmals die Folge eines (zu?) hohen beruflichen Engagements. Freizeit und Ausgleichmöglichkeiten wurden von den Betroffenen häufig vernachlässigt, mühevoll erbrachte Leistungen nur mangelhaft oder unbefriedigend honoriert. Die Symptome sind zumeist depressiv gefärbt. Es dominieren auch Gefühle der Anspannung, Nervosität, inneren Leere und Freudlosigkeit. Schlafstörungen mit vermehrten Grübelzwängen treten begleitend auf. Entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung ist ein umfassender psychotherapeutischer Ansatz, sowie der flankierende Einsatz von Stresscopingstrategien und Entspannungsverfahren. Auch Medikamente können eine Option in Richtung Genesung sein.

Zwangsstörungen

Bei Zwangsstörungen besteht bei den Patienten eine stets wiederkehrende Folge von Gedanken und/oder Handlungen, welche sich quälend aufdrängen (Zählen, Kontrollieren, Waschen, sich aufdrängende Gedanken an immer das Gleiche). Diese Zwänge werden oft als peinlich empfunden, können sehr belastend sein und in unterschiedlichster Ausprägung auftreten. Verhaltenstherapeutische Methoden (u.a. Expositionstraining) sind erfolgversprechende Behandlungsmöglichkeiten. Auch Medikamente sind bei hartnäckigen Fällen eine Option.

Schlafstörungen

Schlafstörungen treten oft als Symptom bei Depressionen oder Angststörungen auf, können aber auch isoliert vorkommen. Hier ist eine genaue diagnostische Abklärung und individuelle Therapie entscheidend. Wenn Medikamente zum Einsatz kommen, dann nur im Rahmen eines umfassenden therapeutischen Gesamtkonzeptes.

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom)

Das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) ist eine, auch bis ins Erwachsenenalter vorkommende Störung der Selbstorganisation und Konzentration, oftmals begleitet von Stimmungsschwankungen und gesteigerter Impulsivität. Eine genaue psychiatrische Abklärung ist wichtig, um einen angemessenen Gesamtbehandlungsplan zu realisieren

Bipolare Störungen (manisch-depressive Erkrankung)

Bipolare Störungen sind von einem oft quälenden Wechsel der Stimmungslage geprägt. Hierbei kommt es zum einen zu einer übermäßig gesteigerten Stimmungslage (Manie) mit nicht selten vermindertem Risikobewusstsein, Euphorie, aber auch Gereiztheit und oft massiv vermindertem Schlafbedürfnis. Zum anderen treten plötzlich ins Depressive kippende Zustände auf. Milder ausgeprägte bipolare Störungsformen werden oftmals übersehen, sind aber gar nicht selten. Die Behandlung erfolgt psychotherapeutisch und, je nach Ausprägung, auch medikamentös.

Psychosen / Schizophrenie

In einer Psychose kommt es je nach Ausprägung zu Phänomenen wie „Stimmen hören“, wahnhaften Überzeugungen, Ängsten und teils massiven Stimmungswechseln. Auch Verkennungen der Realität und Halluzinationen können auftreten. Entscheidend ist, neben einer genauen und frühzeitigen Diagnostik, eine möglichst rasche Behandlung, zumeist sind auch Medikamente unentbehrlich.

Psychosomatische Beschwerden

Hierbei kann es zu sehr komplexen und belastenden Symptomen kommen. Grundsätzlich besteht über das vegetative Nervensystem eine enge Verbindung von psychischem Leiden und körperlichen Symptomen. Die „körperlich-psychischen“ Symptome können z.B. im Sinne von chronischen Schmerzen, Herzrasen oder Verdauungsbeschwerden, sexuellen Dysfunktionen oder Schwindelgefühlen imponieren, um nur eine Auswahl zu nennen. Wichtig ist eine genaue interdisziplinäre Abklärung und Therapie, ggfs. auch in Zusammenarbeit mit einem Allgemeinmediziner, Internisten und/oder Neurologen (im Hause möglich).

Kognitive Störungen (inkl. Demenz-Abklärung)

Unter einer Demenz versteht man eine Gehirnleistungsstörung, die auf verschiedene pathologische Veränderungesprozesse zurückgehen kann. Hauptsymptom sind meistens Gedächtnisstörungen, nicht selten sind aber auch andere Bereiche der intellektuellen Leistungsfähgkeit betroffen. Außerdem können Demenzerkrankungen auch Depressionen nach sich ziehen oder sogar mit diesen verwechselt werden. Eine genaue diagnostische Abklärung ist daher unentbehrlich und wegweisend für eine adäquate Therapiestrategie.

Suchterkrankungen

Sucht kommt selten allein. Oftmals spielen hintergründig Angststörungen oder depressive Erkrankungen eine Rolle, oder aber soziale und biographische Faktoren. Alkohol, Drogen und Medikamente sind dann nicht selten Ausdruck einer Art „Selbstmedikation“. Wichtig ist uns hierbei eine neutrale ärztliche Perspektive: Sucht ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die als solche (und nicht als „Fehlverhalten“ oder ähnliches) behandelt werden sollte. Verhaltenstherapeutische Therapiemethoden (u.a. Spannungsreduktion und -regulation) können hierbei, insbesondere auch als ambulante Nachsorge nach einem Klinikaufenthalt/Entzug, sehr hilfreich sein.